Schreinerwerkstätte Wieser –
Handwerk und Innovation

Gründer Michael Wieser (1828-1892) aus Hohenthann kaufte nach bestandener Prüfung und Erteilung der Schreinerkonzession ein Grundstück in Lorenzenberg, auf dem er zunächst ein Wohnhaus mit einer Werkstatt errichtet, das den Hausnamen „zum Kistler“ erhält.

Ein weiterer landwirtschaftlicher Grund wurde gekauft. Es wurden ein Stall und Stadel an das Wohnhaus angebaut (1890), um ein zweites Standbein in der Wirtschaft zu haben.

Die Schreinerei Wieser „zum Kistler“ Stand unter einem guten Stern und konnte die komplette neugebaute Dorfner Kirche samt Kirchengestühls, der Empore und vor allem der beiden Seitenaltäre, ohne elektrische Maschinen, in seiner kleinen Werkstatt fertigen.

Übergabe an den Sohn Karl Wieser (1871-1949), Schreiner- und Glasermeister. Karl Wieser verlegte im August 1925 die Schreinerwerkstatt aus dem Wohnhaus in eine Werkstatt nach Westen und vergrößerte sie.

Inzwischen baute die Schreinerei unter der Führung von Karl Wieser auch ganze Holzhäuser, u.a. 1911 das Pettendorferhaus in Hochreit.

Karl Wieser war sehr engagiert und wurde im Jahr 1897 im Gemeindeausschuss Mitglied für die Gewerbesteuer. Er hat viele weitere ehrenamtliche Aufgaben übernommen, von 1919 bis 1933 war Karl ein wichtiger Bestandteil des Gemeinderates in der Gemeinde Loitersdorf.

Johann Baptist Wieser (1895-1959), einer der vier Söhne von Karl Wieser, übernahm das vom Vater erweiterte Anwesen und dessen Schreinerbetrieb.

Johann Baptist Wieser erweiterte die Schreinerei mit einem Querstadel, der öfters für Theaterproben, aber auch als Kulisse für Theater verwendet wurde.

Übergabe des Anwesens und des Schreinerbetriebs an Johann B. Wieser (1932-2021). In diesem Jahr wurde die Landwirtschaft aufgegeben und das Anwesen stand vor einem totalen Umbau.

Das Büro und Ausstellungsräume, die auch jetzt noch Bestand haben.

In den folgenden Jahren wurde das Gelände mehrmals vergrößert.

Eine Holzhalle wurde angebaut und 1998 folgte eine Maschinenhalle; bereits 1975 wurde ein neues Wohnhaus errichtet, indem die Familie unterkam.

Auch Johann B. Wieser war im öffentlichen Leben sehr engagiert, u.a. als Kreishandwerksmeister, Obermeister der Schreinerinnung Ebersberg, Gemeinde- und im Kreisrat engagiert.

Sohn Johann Michael Wieser (geboren im Jahr 1966), seit 1992 Schreinermeister, übernahm die Schreinerei. Unter seiner Leitung wurde die Schreinerei weiter ausgebaut und erweitert.

Johann M. Wieser ist, wie sein Vater, im Gemeinderat engagiert. Derzeit fungiert er als Obermeister der Schreinerinnung in Ebersberg.

Unter einer aktuellen Mitarbeiterzahl von vier Schreinermeistern, sechs Schreinergesellen und zwei Auszubildenden, wird die Schreinerwerkstätte Wieser in Lorenzenberg in der fünften Generation geführt.